TVB Wildschönau: Zukunftsstrategie 2030 und Fokus auf Nachhaltigkeit
Zahlreiche zukunftsweisende Projekte standen bei der diesjährigen Vollversammlung des Tourismusverbandes Wildschönau im Mittelpunkt.
Trotz Rückgängen bei Nächtigungen und Bettenauslastung konnte die Wertschöpfung verbessert werden.
Strategieprozess 2030: Umsetzung zahlreicher Projekte
Obmann Christoph Brugger, Aufsichtsratschef Christian Schneeberger und Geschäftsführer Michael Mairhofer begrüssten am 26. November im Bergbauernmuseum z’Bach 77 Mitglieder des TVB Wildschönau.
Mit der Umstellung auf ein Umlageverfahren für die Sommerbergbahnleistung in Verbindung mit der Wildschönau Card konnte das Budget entlastet und gezielt in strategisch wichtige Projekte investiert werden:
- Entwicklung der Genussbike-Destination: Talradweg, neue Rundtouren, Anpassung der Schatzberg-Runde
- Umsetzung des neuen Wirbelwindwegs für Familien (Fertigstellung 2026)
- Entwicklung und Realisierung der Wildschönauer Genussplätze (2026)
- Neue Wanderangebote: 4-Gipfel-Erlebnis & Genusstouren inklusive Höhenweg
- Produktion einer neuen Lebensgefühl-Videoserie mit Wildschönauer Protagonisten
- Neue Trailrunning-Strecken bis Frühjahr 2026
- Antrag für das Österreichische Umweltzeichen
Für die kommende Wintersaison setzt der TVB neben der Kooperation im Ski Juwel Alpbachtal Wildschönau auf umfangreiche Marketingkampagnen in Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Österreich, Grossbritannien, Tschechien und Polen. Der Spätwinter wird mit der Eventserie „Sound on Snow“ im März belebt. Auch das Winterwandern wird mit neuen Top-Routen gestärkt.
Saisonbilanz 2024/25: Durchwachsene Zahlen, positive Trends
Die Nächtigungszahlen für Winter 2024/25 und Sommer 2025 zeigen Rückgänge: 765’000 Übernachtungen entsprechen einem Minus von 6 %, 164’100 Ankünfte einem Minus von 5 %. Das Verhältnis Winter/Sommer liegt bei 51:49 Prozent.
Die Bettenauslastung im Winter lag bei 72,1 Tagen, wobei die 4-Sterne-Hotels mit 110 Tagen führend waren. Im Sommer betrug die Auslastung 61,2 Tage, ebenfalls mit den 4-Sterne-Hotels an der Spitze (101 Tage).
Positiv ist, dass gut aufgestellte Betriebe mit Qualitätsinvestitionen stabile Zahlen schreiben. Rückgänge zeigen sich vor allem bei Zwei- und Drei-Sterne-Betrieben sowie Privatvermietungen. Seit 2019 sind rund 600 Betten (–10 %) verloren gegangen.
Die Tagesausgaben der Gäste entwickelten sich erfreulich: laut Gästebefragung (T-Mona) im Winter 201 CHF pro Person und Tag, im Sommer 174 CHF – damit erreicht die Region den Tirol-Schnitt.
Betriebsentwicklung und Nachwuchsförderung
Im Strategiepapier des TVB sind Betriebsentwicklung und die „Next Generation“ fest verankert. Unterkünfte werden künftig durch Coachings, Wissensplattformen und weitere Angebote gezielt unterstützt.
Nachhaltigkeit im Fokus
Im Oktober wurde der Antrag für das Österreichische Umweltzeichen als Destination beim VKI eingebracht. Bis Frühjahr 2026 soll Wildschönau als sechste Tiroler Region ausgezeichnet werden.
Nachhaltigkeit als Erfolgsfaktor
Stephanie Zorn von der Firma Kohl & Partner hielt einen Impulsvortrag zum Thema Nachhaltigkeit. Sie zeigte, wo Betriebe Unterstützung benötigen und was „zukunftsfähig“ tatsächlich bedeutet.
Praxisbeispiele aus Hotels und Ideen wie Upcycling bewiesen, dass kleine Investitionen grosse Wirkung entfalten können. Ihr Fazit: Betriebe müssen resilient und zukunftsorientiert aufgestellt sein – Nachhaltigkeit ist unverzichtbarer Bestandteil einer erfolgreichen Strategie.
Ausblick 2026
Das Budget für 2026 bleibt mit 4,4 Millionen Euro stabil. Gleichzeitig werden die Projekte umfangreicher und kostenintensiver. Der Vorstand setzt auf Kooperation und Unterstützung der Leistungspartner, um Betten zu halten und im Qualitätssegment zu investieren. Ziel ist es, Auslastung, Wertschöpfung und Sichtbarkeit weiter zu steigern.
Im Januar findet ein Workshop mit der Tirol Werbung statt, bei dem nach dem Tiroler Zielgruppenmodell zwei Segmente bearbeitet werden. Im Frühjahr startet eine neue Digitalkampagne, die gezielt definierte Zielgruppen in Deutschland und Österreich ansprechen wird.
Quelle: Tourismusverband Wildschönau
Bildquelle: Wildschönau Tourismus / Niek Belder

