Welche Folgen hat AI in der Schweiz bis jetzt auf Wirtschaft, Arbeitswelt und Gesellschaft

Künstliche Intelligenz verändert Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Unternehmenslandschaft in der Schweiz bereits spürbar – mit Effizienzgewinnen, neuen Anforderungen und Risiken für Arbeitsplätze.

Künstliche Intelligenz (AI) ist nicht nur Zukunftsmusik, sondern bereits Realität in vielen Schweizer Branchen. Unternehmen setzen AI ein, um Prozesse zu beschleunigen, Produktivität zu steigern und wettbewerbsfähig zu bleiben. Gleichzeitig beeinflusst AI den Arbeitsmarkt, die Kompetenzen, die Bildung und die Erwartungen von Arbeitskräften – positive Effekte ebenso wie Herausforderungen sind erkennbar.

Wirtschaftliches Potenzial und Produktivität



Studien zufolge könnte die schnelle Nutzung von AI das Schweizer Bruttoinlandprodukt (BIP) bis 2050 um rund 80–85 Milliarden CHF steigern, was etwa 11 % zusätzlichem Wohlstand entspricht. Dieses Potenzial unterstreicht, dass AI nicht nur ein technisches Tool, sondern ein wirtschaftlicher Wachstumstreiber ist.

Auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) profitieren zunehmend: Laut Erhebungen gaben 57 % der befragten Schweizer Betriebe an, dass AI ihre Effizienz gesteigert hat – im Vergleich zu 46 % im Vorjahr. Gleichzeitig meldete nur ein sehr kleiner Teil der Betriebe einen Personalabbau aufgrund von Effizienzgewinnen, während in einigen Fällen sogar neue Stellen entstanden sind.

Arbeitsmarkt im Wandel: Erwartungen, Skills und Jobs

Die Arbeitswelt in der Schweiz erlebt durch AI einen tiefgreifenden Wandel. Einerseits verändert sich die Art der Nachfrage nach Kompetenzen stark: Aufgaben, die früher Standard waren – etwa Datenaufbereitung oder Textverarbeitung – werden zunehmend von AI übernommen, während die Anforderungen an Bewerbende steigen. Das bedeutet nicht zwingend weniger Chancen, aber höhere Erwartungen und selektivere Rekrutierungsprozesse.

Studien zeigen, dass AI‑exponierte Arbeitsplätze seit 2019 deutlich gewachsen sind – mit massiven Zuwächsen in Bereichen wie Rohstoffhandel oder Landwirtschaft. Solche Trends deuten auf neue Chancen in spezialisierten Segmenten hin.

Gleichzeitig fanden Forschende heraus, dass die Auswirkungen von generativer KI wie ChatGPT bereits den Schweizer Arbeitsmarkt spürbar verändert – besonders in wissensintensiven Tätigkeiten wie IT und anderen Fachgebieten.

Arbeitsmarktstimmung und Risiken

Ein signifikanter Teil der Schweizer Erwerbstätigen ist besorgt über die Folgen von AI: Fast 43 % der Befragten fürchten negative Effekte auf ihren eigenen Arbeitsplatz, und über 70 % glauben, dass AI zu Arbeitsplatzverlusten führen wird. Gleichzeitig wächst die Nutzung von AI‑Tools im beruflichen Alltag stark, was die Akzeptanz erhöht, aber auch Unsicherheiten schafft.

Auch die Anzahl der offenen Stellen im Büro‑ und Verwaltungssektor zeigte eine gewisse Abschwächung, die teilweise auf AI‑Automatisierung zurückgeführt wird – jedoch ohne pauschale Reduktion aller Arbeitsplätze.



Bildung, Ausbildung und Berufsentscheidungen

Die Präsenz von AI beeinflusst zunehmend Berufswahl und Bildungswege junger Menschen in der Schweiz. Viele Lernende und Berufseinsteigerinnen entscheiden sich bewusst für Berufe, die als weniger durch Automatisierung gefährdet gelten, etwa im Gesundheits‑ oder Sozialwesen. Gleichzeitig bleibt das Schweizer Bildungssystem flexibel genug, sich an neue Anforderungen anzupassen und relevante Kompetenzen zu vermitteln.

Die Integration von AI in die berufliche Bildung ist ebenfalls ein Thema: KI verändert nicht nur Arbeitsprozesse, sondern auch Lernmethoden, Lehrpläne und Lerninhalte, um künftige Arbeitskräfte auf eine AI‑durchdrungene Arbeitswelt vorzubereiten.

Chancen für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit

Neben Produktivitätsgewinnen und neuen Jobs zeigt sich: Viele Schweizer Unternehmen – gerade im digitalen und IT‑Bereich – setzen AI bereits ein und entwickeln innovative Lösungen. Die Verbreitung von AI ist in der Schweiz höher als im internationalen Durchschnitt, was darauf hindeutet, dass Schweizer Firmen führend in der Nutzung und Integration von AI‑Technologien sind.

Diese Entwicklungen stärken die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Schweiz, erhöhen Innovationsdynamik und öffnen neue Märkte für Produkte und Dienstleistungen, die ohne AI schwer vorstellbar wären.

Fazit

AI hat in der Schweiz bereits vielfältige Auswirkungen: Sie wirkt als Produktivitäts‑ und Wachstumsfaktor, verändert den Arbeitsmarkt, schafft neue Anforderungen an Skills und Berufsbildung und bringt sowohl Chancen als auch Unsicherheiten für Arbeitnehmer und Unternehmen mit sich.

Während eine klare Prognose schwierig bleibt, zeigt sich: Wer Kompetenzen im Umgang mit KI aufbaut, bleibt im Wettbewerb besser positioniert – sowohl als Unternehmen wie auch als Arbeitskraft.

 

Quelle: business24.ch‑Redaktion
Bildquellen: Bild 1: => Symbolbild © marco martins/shutterstock.com; Bild 2: => Symbolbild © Suri_Studio/shutterstock.com




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