Antimon im Fokus: USA sichern Versorgung über Trigg Minerals und Perpetua Resources
Antimon gehört zu den hart umkämpften Metallen im Rohstoffkonflikt zwischen den USA und China.
Die Vereinigten Staaten unterstützen bereits einen potenziellen Produzenten des Metalls, dass für die Munitionsherstellung und für Kampfflugzeugen unerlässlich ist. Der Preis hat sich binnen zwei Jahren nahezu verfünffacht. Trigg Minerals entwickelt ein Vorkommen in den USA und kommt damit als Lieferant für die USA und NATO-Partner in Frage.
Seltene Erden Rampenlicht der Medien
Derzeit bestimmen vor allem Seltene Erden die Schlagzeilen, wenn es um den Handelskonflikt zwischen den USA und China geht. Die Volksrepublik hat hier die Oberhand und kontrolliert grosse Teile der Produktion und der Verarbeitung.
Die USA wollen eine Lieferkette unabhängig von China aufbauen und investieren bereits direkt oder indirekt in Unternehmen, die entsprechende Vorkommen an kritischen Metallen entwickeln. In diesem Jahr engagierte sich das Department of War (DoW) bereits bei Firmen wie MP Materials, Lithium Americas oder Trilogy Metals.
Doch es gibt noch weitere Rohstoffnischen, in denen Beijing die Nase vorn hat und die im globalen Konkurrenzkampf zwischen den beiden Supermächten eine wichtige Rolle spielen.
Antimon: Mehr als nur Munition
Dazu gehört auch Antimon. Antimon wird vor allem als Legierungsmetall eingesetzt, um die Härte und Festigkeit von anderen Metallen wie Blei und Zinn zu verbessern. Es findet breite Verwendung in Blei-Säure-Batterien, Kabelummantelungen sowie als Flammschutzmittel in Kunststoff-, Textil- und Polymerindustrien (30%).
Weitere Anwendungen sind in der Herstellung von Glas, Keramik, Halbleiter, Farben, Bremsbelägen und auch in der Medizin (z.B. Parasitenbehandlung). Die strategische Bedeutung von Antimon liegt jedoch beim Einsatz bei der Munitionsherstellung, bei Nachtsichtgeräten und in Kampfflugzeugen.
China kontrolliert die Exporte
Aber auch in diesem Rohstoffsektor liegt China vorn. Nach Angaben des US Geological Survey (USGS) entfallen über 70 % der weltweiten Produktion auf die Volksrepublik. Das sind rund 90’000 Tonnen pro Jahr.
Russland und Tadschikistan folgen mit etwa 7 Prozent, wobei Tadschikistan vor allem ein wichtiger Lieferant für Russland und China ist. Bolivien und Myanmar liegen knapp dahinter auf Platz drei (rund Prozent).
Alle diese Länder gelten als „unfreundliche“ Länder gegenüber dem Westen. China hat bereits im vergangenen Jahr im Zuge des eskalierenden Handelskonflikts Exportkontrollen für Antimon eingeführt. Seit dem 15. September 2024 müssen für den Export von Antimon und bestimmten Verbindungen des Halbmetalls Genehmigungen beantragt werden.
Die USA verfügen über rund 60’000 Tonnen bekannte Antimonreserven, fördern jedoch nur sehr geringe Mengen. Der Preis des Metalls hat sich in Shanghai seit Anfang 2024 infolge dieses Konflikts etwa verfünffacht.
USA investieren direkt in Perpetua Resources
Dennoch haben die US-Amerikaner bereits einen ersten wichtigen Schritt unternommen. So gibt es in Idaho die historische Stibnite-Mine. Das Bergwerk lieferte schon das Antimon für die Herstellung von Munition im Kampf gegen das Nazi-Regime und wurde in der Nachkriegszeit stillgelegt.
Seit 2011 entwickelt der heutige Eigentümer Perpetua Resources das Projekt und will laut Plan 2028 in Produktion gehen. Dabei ist Stibnite vor allem eine Goldmine, das Antimon fällt nur als Beiprodukt an. Geplant ist, dort rund 450’000 Unzen Gold und 3’000 Tonnen Antimon pro Jahr abzubauen.
Das erklärt das Interesse der US-Regierung an dieser Mine. Deshalb übernimmt derzeit das Kriegsministerium die laufenden Kosten des Unternehmens. Im Rahmen des Defense Produktion Act bekam Perpetua 2024 Mittel in Höhe von 59,4 Mio. US-Dollar.
Trigg Minerals: Antimon aus Utah
Es ist jedoch auch klar, dass die Nachfrage in den USA viel höher ist. Stibnit könnte etwa 35 Prozent des jährlichen Antimonverbrauchs der USA decken. Die restlichen 65 Prozent werden natürlich ebenfalls benötigt. Hier kommen andere Unternehmen ins Spiel, darunter Trigg Minerals (0,17 AUD; ISIN: AU0000046021).
Das Unternehmen entwickelt das zu 100 % in seinem Besitz befindliche Antimony Canyon Project im US-Bundesstaat Utah. Historische Arbeiten des U.S. Bureau of Mines nach dem Zweiten Weltkrieg bestätigen eine weit verstreute Antimonmineralisierung auf einer Fläche von 5 mal 3 Kilometern.
Das geschätzte Ressourcenziel beläuft sich auf über 15 Millionen Tonnen mit einem Antimongehalt zwischen 15 und 3 %. Jüngste Probenahmen ergaben Spitzenwerte von über 30 % Antimon.
Zahlreiche historische Abbaustätten und Aufschlüsse deuten laut Trigg Minerals darauf hin, dass sich die Mineralisierung über die derzeit definierten Gebiete hinaus erstreckt.
„Die geologischen Bedingungen, günstige Muttergesteine, die strukturelle Komplexität und historische Bergbauaktivitäten deuten allesamt auf ein erhebliches Potenzial für eine Ressourcenerweiterung durch moderne Explorationsmethoden hin“, so das Unternehmen.
Exploration steht bevor
Trigg Minerals bereitet sich nun auf ein systematisches Explorationsprogramm in Antimony Canyon vor. Das Ziel ist es, die historischen Daten zu bestätigen, das gesamte Ausmass der Mineralisierung zu definieren und das Projekt in Richtung einer JORC-konformen Mineralressourcenschätzung voranzubringen.
Zu den geplanten Aktivitäten gehören detaillierte geologische Kartierungen, Schürfungen, Kanalprobenahmen und gezielte Bohrungen in den vorrangigen Zonen.
Trigg Minerals mit hochgradigem Antimon-Projekt in Australien
Daneben besitzt Trigg Minerals das Achilles Antimony Projekt in der Provinz New South Wales in Australien. Auf der Liegenschaft befindet sich das Wild Cattle Creek-Vorkommen. Es gilt als Australiens höchstgradigstes, noch nicht entwickeltes Antimon-Projekt.
Dafür besteht bereits eine JORC-konforme Ressource mit 1,52 Mio. Tonnen Erz, die 1,97 % Antimon beinhaltet. Das entspricht 29’902 Tonnen an Antimon. Zudem haben mehrere Bohrlöcher ausserhalb der Ressource eine sehr hohe Konzentration mit bis zu 27,6 Prozent Antimon gezeigt, die das weitere Potenzial demonstrieren.
Ein weiterer Vorteil: Die Mineralisierung beginnt bereits an der Oberfläche und reicht bis in eine Tiefe von 300 Metern. Neben Antimon finden sich auch Gold und Wolfram in dem Vorkommen. Trigg Minerals will als nächstes die Ressource vergrössern und eine neue Schätzung vorlegen. Dieses Vorkommen gewinnt deutlich an Bedeutung, nachdem die USA und Australien vor wenigen Tagen eine intensive Kooperation bei Rohstoffen beschlossen haben.
Nach australischen Angaben sollen Projekte zur Rohstoffförderung mit einem Wert von bis zu 8,5 Mrd. US-Dollar angeschoben werden. Das Weisse Haus schätzt den Wert der abzubauenden Rohstoffe auf rund 53 Mrd. US-Dollar.
Trigg Minerals ist somit auf beiden Seiten des Pazifiks mit eigenen Antimon-Projekten vertreten. Aktuell wird die Aktie in Australien an der ASX sowie in Frankfurt gehandelt. Trigg Minerals kommt auf einen Börsenwert von rund 200 Mio. AUD.
Quelle: Unternehmensangaben
Bildquelle: Trigg Minerals

